Implantation

So verläuft die Behandlung mit Zahnimplantaten

Ein Zahnimplantat muss mit allerhöchster Präzision eingesetzt werden, damit es mit dem umgebenden Kieferknochen fest verwachsen kann.

Wissenschaftlich fundiert
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Alle Inhalte sind von ECDI Ärzten verfasst. Die Texte entsprechen den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien.

So bietet die künstliche Zahnwurzel dem später eingesetzten eigentlichen Zahnersatz (der sogenannten Suprakonstruktion, die eine Krone, Brücke oder Prothese sein kann) zuverlässig eine stabile und sichere Verankerung. Mit herkömmlicher Diagnostik ist dieses Ziel häufig nur schwer zu erreichen.

Voraussetzung für einen langfristigen Implantationserfolg ist daher in der modernen Implantologie ein umfassendes Untersuchungsverfahren, das auch digitale Schichtaufnahmen einschließt – die dentale (oft auch: digitale) Volumentomographie (DVT). Diese dreidimensionale Planungshilfe ermöglicht die exakte individuelle Befunderhebung, weil sie durch hochauflösende Bilder selbst kleinste Details beim Verlauf der Nervenbahnen oder in der Knochendichte sichtbar macht. Zudem beträgt die Strahlenbelastung nur ein Viertel einer herkömmlichen Computertomographie (CT).

Transparente Behandlungsschritte

Auf dieser Basis lässt sich jeder Therapieschritt genau festlegen: Welche Methode machen Qualität und Volumen des Kieferknochens erforderlich, welcher Zahnersatz wird benötigt, auf wie vielen Implantaten wird er wie befestigt und welchen Belastungen muss er standhalten?

Wann ist Knochenaufbau erforderlich?

Grundsätzlich müssen vor einer Zahnimplantation alle kariösen Zähne saniert sowie Zahnbett- und Zahnfleischerkrankungen abschließend behandelt worden sein, um den Erfolg der Maßnahme nicht zu gefährden. Zur sicheren Verankerung eines Dental-Implantats im Kiefer ist oft ein Knochenaufbau („Augmentation“) erforderlich. Dies ist der Fall, wenn der Kiefer etwa aufgrund dauerhafter Zahnlosigkeit geschrumpft ist oder das Knochenvolumen stark abgenommen hat. Das langjährige Tragen von Prothesen kann zum Beispiel erheblich zu einem Knochenabbau beitragen . Um das Implantatbett zu vervollständigen und sozusagen „aufzupolstern“, werden körpereigene Knochenspäne (aus dem Kiefer oder aus dem Beckenkamm) oder spezielle Knochenersatzmaterialien eingepflanzt.

Schmerzfreie Zahnimplantation (auch im Dämmerschlaf möglich)

Die eigentliche Implantation erfolgt zumeist ambulant, in der Regel unter örtlicher Betäubung. Allerdings können bei aufwändigeren und längeren Eingriffen – oder auf Wunsch des Patienten – eine sogenannte Analgosedierung (Dämmerschlaf) oder eine Vollnarkose die richtige Wahl sein.

Dauer einer normalen Implantation weniger als eine Stunde

Beim Eingriff öffnet der Behandler die Schleimhaut über dem Kieferknochen und bereitet mit Spezialbohrern den Knochen für die Aufnahme der Implantate vor. Das Verankern eines Dental-Implantats dauert – vom ersten Schnitt bis zum Vernähen der Wunde – selten länger als eine Stunde. Dabei kann der Arzt je nach Indikation auch minimalinvasive Verfahren anwenden, die den chirurgischen Aufwand reduzieren. Spezielle 3-D-Führungsschablonen, die individuell computergestützt hergestellt werden, ermöglichen allergrößte Präzision bei Einbringen des Implantats.

Keine Schmerzen nach der Zahnimplantation

Bei gründlicher Vorbereitung lassen sich Zahnimplantationen in der Regel komplikationslos durchführen. Schmerzen nach dem Eingriff treten nur in seltenen Fällen auf. Grundsätzlich gilt: je größer die Erfahrung und das operative Geschick des Implantologen, desto geringer das Risiko eines mit Schmerzen verbundenen Misserfolgs.

Risiko bei früher Implantat-Belastung

Wird ein Dental-Implantat in der Einheilphase zu stark belastet, ist der Behandlungserfolg gefährdet. Eine feste Verbindung kann das Implantat mit dem umgebenden Knochen nur eingehen, wenn es in dieser Zeit möglichst nicht „gestört“ wird. Darum wird der provisorische Zahnersatz zumeist so gestaltet, dass das Zahnimplantat gut einheilen kann. Nur bei einem zahnlosen Unterkiefer und in wenigen Ausnahmefällen empfehlen sich Versorgungsmethoden an, die eine sofortige volle Belastung zulassen.

Die Verfahren bei der Zahnimplantation

Beim herkömmlichen Verfahren beträgt der Abstand zwischen Zahnentfernung und Einbringen des Implantats mindestens sechs Wochen, in der Regel aber etwa drei Monate. Diese Methode bietet den Vorteil, in einen entzündungsfreien, ausgeheilten Knochen zu implantieren. Zudem kann die Qualität des Knochens dann endgültig beurteilt werden. Auch die Entscheidung, ob ein Knochenaufbau erforderlich ist – und wenn ja, wie dies geschehen soll – kann der Arzt dann auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse fällen.

So wird die Gefahr einer Entzündung und damit eines Implantatverlustes minimiert. Der behandelnde Arzt bekommt so auch die Möglichkeit, fehlende Kiefersubstanz aufzubauen. Sind aufwändigere Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich, ist unter Umständen auch mit neun bis zwölf Monaten zu rechnen, bevor implantiert werden kann.

Verzögerte Sofortimplantation

Hier vergehen zwischen Zahnentfernung und Implantation in der Regel etwa zwei bis sechs Wochen. Das Weichgewebe kann somit ausheilen, das Infektionsrisiko ist gering. Auch das Knochengewebe kann sich noch nicht soweit zurückbilden, dass der stabile Halt des Implantats gefährdet wäre.

Sofortimplantate oder Schnellimplantate

Nur in Ausnahmefällen Fällen kann ein Zahnimplantat sofort nach der Zahnextraktion eingesetzt werden. Voraussetzung ist, dass nicht einmal die kleinste Entzündung diagnostiziert wird, die zu Komplikationen führen könnte. In den meisten Fällen vergehen zwischen Extraktion und Implantation sechs bis acht Wochen, die häufig auch für andere vorbereitende Maßnahmen erforderlich sind.

Die „verzögerte Sofortimplantation“ hat sich als Alternative bewährt.

Vor dem eigentlichen Eingriff muss bei der Sofortimplantation durch Vermessung des Kiefers der millimetergenaue Sitz des Implantats ermittelt und die Krone angefertigt werden. In örtlicher Betäubung wird der Kiefer geöffnet und das am unteren Ende verjüngte Implantat eingeschraubt. Wichtig ist, dass der Zahnkanal unversehrt geblieben und stabil ist.

Sofortiges kräftiges Zubeißen ist allerdings nicht empfehlenswert: Erst eine Einheilphase von mehreren Wochen garantiert sichere Stabilität. Die Sofortimplantation erfolgt direkt nach dem Verlust bzw. der Entfernung des Zahns oder wenige Tage danach.

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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur über die Arztsuche möglich. Mehr Informationen finden Sie in unserem Haftungsausschluss für Gesundheitsthemen.

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