Bleaching

Methoden, Risiken, Kosten der Zahnaufhellung

Wer hätte nicht gerne ein strahlend weißes Gebiss, und zwar ein Leben lang – schließlich wirken weiße Zähne nicht nur gesund und vital, sie verfehlen auch optisch ihre Wirkung nicht.

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Alle Inhalte sind von ECDI Ärzten verfasst. Die Texte entsprechen den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien.

Allerdings sieht es beim Großteil der Bevölkerung anders aus, denn leichte und manchmal auch erhebliche Zahnverfärbungen gehören zum Alltag. Diese entstehen nicht grundlos: Die häufigsten Ursachen sind eine verbesserungswürdige Hygiene, der Genuss von Tabak, Rotwein, Koffein und/oder bestimmte (eisen- oder nitrathaltiger) Medikamente.

Was ist Bleaching?

Glücklicherweise hat die moderne Zahnkunde verlässliche Methoden hervorgebracht, die dabei helfen, das Gebiss wieder weiß zu machen. Eine davon ist das Bleaching, das sogenannte Bleichen der Zähne. Das Bleachen der Zähne bezeichnet die Aufhellung der Zähne durch die Anwendung von Bleichmitteln, etwa Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid. Das Zähnebleichen sorgt dafür, dass Zahnverfärbungen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt und die Zähne optisch verdunkelt haben, beseitigt werden.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Formen des Aufhellens, dem Home-Bleaching und dem Bleaching in der Praxis.

Zähne bleichen in der Zahnarztpraxis

Für diese Form der Zahnaufhellung führt der Zahnarzt oder die Zahnarzthelferin jeden der sensiblen Schritte selbst durch. Oftmals genügt für ein solches Aufhellen der Zähne eine einzige Sitzung von ungefähr ein bis zwei Stunden. Bei besonders hartnäckigen Verfärbungen kann es sein, dass bis zu drei Sitzungen anfallen.

In-Office Bleaching: Ablauf

Für dieses sogenannte In-Office Bleaching in der Praxis wird im ersten Schritt besprochen, welchen Grad der Zahnaufhellung Sie anstreben. Anschließend werden die Zähne gesäubert und dann das Bleichmittel zur Aufhellung direkt auf die Zähne aufgetragen, woraufhin der Zahnarzt es mithilfe von Licht oder eines Soft-Lasers aktiviert. Im Zuge dieses Vorgangs zerfällt das enthaltene Peroxid. Der sich dadurch bildende Sauerstoff ist es, der die gewünschte Bleichwirkung hat.

Damit die Bleaching-Mittel nicht mit dem empfindlichen Zahnfleisch in Berührung kommen, bleibt letzteres während der Sitzung mithilfe eines Spanntuches permanent geschützt. Diese Methode des Bleichens der Zähne beim Zahnarzt ist insgesamt effektiver und effizienter als die Variante für zu Hause, da sie professionell angewandt wird – oftmals in nur einer Sitzung. Zudem darf der Zahnarzt das Peroxid in höherer Konzentration verwenden, als es das Bleichen für zu Hause erlaubt.

Zähne bleichen zu Hause: Home-Bleaching

Für das Zahnbleaching zu Hause fertigt der Zahnarzt zunächst eine Schiene an, die individuell auf Ihr Gebiss passt. Mithilfe dieser Schiene können Sie anschließend in regelmäßigen Abständen selbst ein spezielles Bleichmittel auf die Schiene auftragen und dann ins Gebiss setzen.

Home-Bleaching: Ablauf

Das Zähnebleichen zu Hause wird unterteilt in ein spezielles Gel für den Tag und eines für die Nacht. Ersteres verbleibt ungefähr eine halbe Stunde lang im Mund, wohingegen letzteres während der Nacht auf der Schiene im Mund wirkt. Diese Methode der Zahnaufhellung nimmt etwa zwei bis sechs Wochen in Anspruch. Anschließend folgt eine Kontrolle beim Zahnarzt, der das Ergebnis begutachtet und je nach Erfolg eine Fortsetzung empfiehlt. Nach Abschluss des Home-Bleachings empfiehlt es sich, den Zahnschmelz mit Fluoriden zu versorgen – Ihr Zahnarzt wird Sie hierzu umfassend beraten.

Freiverkäufliche Bleaching-Produkte

Der Markt für Zahnaufhellung hat jede Menge Produkte zum Zähnebleichen hervorgebracht, die meist das Bleichmittel Wasserstoffperoxid in geringerer Menge enthalten, als es bei den zahnärztlichen Produkten der Fall sind. Insgesamt raten Zahnärzte vom Kauf der oftmals preisgünstigen Produkte ab. Zum einen, weil viele der Angebote schlicht keine Wirkung auf die Zahnfarbe haben. Zum anderen, weil die Schienen, die solchen Produkten beiliegen, nicht individuell auf Ihr Gebiss passen, sondern standardisiert sind. Das erhöht die Gefahr, dass das chemische Bleichmittel an den Rändern austritt und das Zahnfleisch reizt oder sogar erheblich schädigt.

Allgemein lässt sich sagen, dass die Wirkung handelsüblicher Bleaching-Präparate weit geringer und vor allem von kürzerer Dauer ist, als es die professionelle Zahnaufhellung in der Praxis leistet.

Wie lange hält ein Bleaching?

Um die Dauer einer Zahnaufhellung einschätzen zu können, lohnt sich der Blick auf das Bleaching aus chemischer Sicht. Insgesamt wird das Aufhellen der Zähne nämlich in zwei Arten unterschieden, in die Reduktionsbleiche und die Oxidationsbleiche. Die Reduktionsbleiche ist eine Methode von lediglich kurzer Dauer. Dafür kommen Schwefelverbindungen zum Einsatz, die dafür sorgen, dass den im Zahn eingelagerten Verfärbungen der Sauerstoff entzogen wird. Jedoch kommen die Zahnoberflächen nach der Behandlung unvermeidlich erneut mit Sauerstoff in Berührung: Deshalb hält die Wirkung dieser Bleichung nicht lange an.

Hingegen ist die Oxidationsbleiche eine Methode von längerer Dauer, da sie mit Wasserstoffperoxid oder speziellen Chlorverbindungen durchgeführt wird. Diese Stoffe setzen unmittelbar Sauerstoff frei, und dieser wiederum beseitigt durch Oxidation die Verfärbungen. Angewendet auf natürlichen, gesunden Zähnen, beträgt die durchschnittliche Haltbarkeit dieser Form des Bleachings in der Regel circa zwei Jahre.

Wann ist ein Bleaching zu empfehlen?

Eine gründliche Zahnhygiene, mit der Sie Ihre Zähne täglich pflegen und von Bakterien befreien, wirkt allgemein Verfärbungen entgegen. Erst wenn sich die Farbpartikel aus Genussmitteln wie Rotwein, Tabak, Koffein oder Medikamenten ihren Weg bis tief in den Zahnschmelz hinein bahnen, reicht Putzen nicht mehr aus, und auch eine normalerweise gegen Verfärbungen hilfreiche Professionelle Zahnreinigung ist dann nicht mehr wirksam genug.

Das Bleichen der Zähne hingegen ist in diesem Fall eine Option, um das natürliche Weiß der Zähne wieder hervorzubringen. Diese Aufhellung kann mit speziellen Produkten zu Hause durchgeführt werden, was jedoch einige Risiken birgt. Um die Zähne professionell zu bleichen, empfiehlt es sich, ein Bleaching in der Zahnarztpraxis zu vereinbaren. Eine Voraussetzung für jede Art des Bleichens ist jedoch ein guter Gesundheitszustand des Zahnfleischs.

Vorteile und Risiken von Bleaching

Das Bleichen der Zähne ist eine moderne, jedoch bereits bewährte und sichere Methode, um verfärbte Zähne aufzuhellen und wieder strahlend weiß zu machen. Wie jede Behandlung, birgt auch das Bleaching eine Reihe von Vor- und Nachteilen, über die Ihr Zahnarzt Sie beraten wird, wenn Sie die Zahnaufhellung in Erwägung ziehen.

Vorteile von Bleaching

  • Selbstbewusstsein:
    Einerseits sorgt das Aufhellen der Zähne dafür, dass verfärbte Zähne wieder weiß werden. Doch andererseits geht es bei dieser Behandlung nicht zuletzt auch darum, das Selbstbewusstsein zu unterstützen. Schließlich sind die Zähne einer der ersten Eindrücke, die im zwischenmenschlichen Kontakt eine Rolle spielen.
  • Lange Haltbarkeit:
    Die Zahnaufhellung ist keine schnelle Behandlung, deren Wirkung bald wieder verfliegt. Im Gegenteil weisen professionelle Bleachings eine lange Haltbarkeit auf. Zwei bis vier Jahre kann das Ergebnis des Zähnebleichens anhalten. Anschließend kann das Bleaching erneut durchgeführt werden. Wichtig ist, dass ein Bleaching nicht öfter als zweimal im Jahr gemacht werden sollte, um den empfindlichen Zahnschmelz nicht übermäßig zu belasten.

Risiken des Bleachings: Schädigung des Zahnfleischs

Um die Zähne aufhellen zu können, kommen spezielle Peroxide zum Einsatz. Diese dürfen das Zahnfleisch nicht berühren, da sie eine zellschädigende Wirkung auf es hätten. Das A und O beim Bleachen ist daher der gründliche Schutz des Zahnfleischs. Beim Bleaching in der Praxis achten der Zahnarzt und sein Personal penibel darauf, dass Zahnfleisch und Behandlungsstoffe stets voneinander separiert bleiben. Im Fall des vom Zahnarzt kontrollierten Home-Bleachings ist der Schutz ebenfalls gegeben, denn die vom Zahnarzt angefertigte Schiene sorgt dafür, dass das Bleichgel das Zahnfleisch nicht berührt.

Nachteile des Zähnebleichens: Wirkungslosigkeit bei Zahnersatz

Nicht in allen Fällen kann eine lückenlose Zahnaufhellung garantiert werden, da bestimmte Voraussetzungen die Behandlung behindern können.

Zähne, die nicht künstlich aufgehellt werden können, sind:

  • Zahnprothesen, Zahnfüllungen und Zahnkronen und Prothesen: Lediglich die natürliche Zahnhartsubstanz reagiert auf zahnärztliche Bleichmittel. Der künstliche Zahnersatz behält seine Farbe trotz der Anwendung.
  • »Tote« Zähne: Im Fall von abgestorbenen Zähnen ist das äußere Bleaching nicht erfolgreich, sie können aber in einem speziellen Verfahren von innen heraus gebleacht werden.
  • In manchen Fällen werden auch die eigenen, natürlichen Zähne trotz Bleachings nicht heller, weil sie auf das Bleichmittel nicht reagieren.

Bleaching: Wie hoch sind die Kosten?

Grundsätzlich ist das Bleichen der Zähne eine rein kosmetische Behandlung und daher keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten für ein Bleaching sind also in aller Regel selbst zu tragen. Private Versicherungen tragen meistens ebenfalls nicht die Kosten für die Zahnaufhellung. Jedoch kann es sein, dass Ihre Zahnzusatzversicherung das Bleaching zumindest bezuschusst.

Bleaching-Kosten: Home-Bleaching oder in der Praxis

Je nachdem, ob Sie die Zahnaufhellung zu Hause oder in der Praxis bevorzugen, unterscheiden sich in der Regel auch die Kosten. Während das Bleaching der Frontzahnreihe in der Praxis zwischen ungefähr 300 und 600 Euro pro Kiefer kostet (abhängig von Region und Zahnarzt), schlägt die Methode für zu Hause mit etwas weniger zu Buche, ist dafür jedoch ungleich zeitintensiver. Hier ist mit circa 200 bis 350 Euro Kosten für die passgenaue Schiene und das Bleaching-Gel zu rechnen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur über die Arztsuche möglich. Mehr Informationen finden Sie in unserem Haftungsausschluss für Gesundheitsthemen.

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