
Was die dentale Volumentomographie (DVT) ermöglicht und wie sie bei Zahnimplantationen und anderen komplexen Eingriffen hilft
Eine Röntgenuntersuchung – in der Medizin unerlässlich zur exakten Diagnose von Erkrankungen oder Verletzungen – verursacht bei vielen Menschen Unbehagen: Schadet die Strahlung nicht dem Organismus?
Patienten der ECDI-Zentren können beruhigt sein: Dort wird eine hochmoderne dreidimensionale Aufnahmetechnik eingesetzt, die sogenannte dentale (auch oft gebräuchlich: digitale) Volumentomographie (DVT). Sie reduziert die Strahlenbelastung im Vergleich zu einer herkömmlichen Computertomographie (CT) um fast 75 Prozent. Mehr noch: Dank DVT lassen sich komplexe zahnmedizinische Eingriffe wie Operationen, Rekonstruktionen oder Implantationen computergestützt und detailgenau am Bildschirm planen.
Die Schichtaufnahmen der DVT ermöglichen eine dreidimensionale Darstellung der untersuchten Bereiche. Bei der Bilderstellung rotieren Röntgenröhre und Detektor um den Kopf des Patienten. Im Gegensatz zur CT ist der Einsatzbereich daher auf die Zahnheilkunde, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und HNO-Heilkunde beschränkt. Bei der DVT wird allerdings nicht kontinuierlich geröntgt, sondern es entstehen viele Einzelaufnahmen.
Eingriffe im Gesichtsbereich oder den knöchernen Strukturen des Kopfes sind komplex und sensibel. An die Diagnostik werden dabei höchste Ansprüche gestellt. Dank DVT kennt der Chirurg bereits vor dem Eingriff die individuellen Besonderheiten in der Gesichtsanatomie seines Patienten. Die gestochen scharfen Bilder präsentieren nicht nur detaillierte Informationen zur Situation und Qualität der Gesichtsknochen, sondern ermöglichen auch dreidimensionale Planungshilfen zur Rekonstruktion des Kiefers und der Zähne. Der Behandlungsablauf und das endgültige Behandlungsergebnis lassen sich durch DVT via Computer simulieren und überprüfen. Allergrößte Präzision beim Einbringen von Zahnimplantaten wird durch computergestützt angefertigte 3-D-Führungsschablonen möglich.
„Das Prinzip der 3-D-basierten Technik erweist sich in der Zahnimplantologie der Frei-Hand-Methode bezüglich Implantat-Position und Achsabweichung als deutlich überlegen “, hat das Kölner ECDI-Mitglied Priv.-Doz. Dr. Hans-Joachim Nickenig gemeinsam mit weiteren Fachleuten herausgefunden. Mit mehr als 1000 „navigierten“ Fällen besitzt er umfangreiche wissenschaftliche und klinische Erfahrungen auf diesem Gebiet. Er weiß auch, dass dieses Verfahren die Risiken bei Implantationen verlässlich minimiert – was noch mehr Sicherheit für die Patienten bedeutet.
Neben Zahnimplantationen bietet das DVT-Prinzip eine Vielzahl weiterer Vorteile für zahnmedizinische Behandlungen: So lassen sich etwa verlagerte Zähne ebenso besser beurteilen wie knöcherne Veränderungen des Kiefergelenks, auch Wurzelkanalbehandlungen sind besser plan- und durchführbar.
Darüber gestattet die 3-D-Technologie insgesamt mehr Anwendungsmöglichkeiten für minimalinvasive Verfahren in der Implantattherapie. Das heißt auch weniger Belastung für die Patienten: Der operative Aufwand verringert sich und der Heilungsprozess verläuft schneller.
Und schließlich: Die faszinierende Welt der dreidimensionalen Bilder ermöglicht auch den Patienten, noch besser erkennen und verstehen, wie ihre Zahnprobleme aussehen und welche Behandlungsweise die beste für sie ist.