
Neue US-Studie belegt: Rechtzeitige Therapie gegen bakterielle Entzündungen senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionen im Mundraum und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes und anderen Krankheitsbildern gibt, vermuten Wissenschaftler schon seit längerem. Jetzt belegt eine Studie der Universität von Columbia in New York einen kausalen Zusammenhang zwischen Auftreten und Verlauf von Parodontitis (bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats) und Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Erkenntnis: Die erfolgreiche Behandlung von Parodontitis verbessert das Krankheitsbild von Arterisklerose-Patienten. Arteriosklerose gilt als eine der Hauptursachen für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Die US-Forscher hatten bei 420 Parodontitis-Patienten über einen Zeitraum von drei Jahren in regelmäßigen Abständen sowohl den Entzündungsgrad der Zahnfleischtaschen als auch den Blutdurchfluss in der Halsschlagader kontrolliert. Während Patienten mit unbehandelter Parodontitis einen höheren Verkalkungsgrad in der Halsschlagader aufwiesen, zeigte sich bei der Gruppe mit erfolgreicher Parodontitis-Therapie ein deutlicher Rückgang der Verengung.
Der Unterschied in der Gefäßwandverdickung betrug dabei zwar nur bis zu 0,1 Millimeter. Doch schon eine solch geringe Zunahme kann das Herzinfarkt-Risiko bereits um das 2,3-fache ansteigen lassen. Diese Erkenntnis ist aus früheren Studien gesichert.
Dr. Ulrich Jeggle, Mitinhaber der Praxisklinik KehrerJeggle im württembergischen Backnang und Mitglied der European Centers for Dental Implantology (ECDI), weist vor dem Hintergrund dieser neuen Erkenntnisse auf eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Parodontitis hin: „Weil diese Erkrankung sozusagen schleichend verläuft, nämlich zunächst schmerzlos, ist eine regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt der beste Schutz.“
So lasse sich auch das Risiko deutlich verringern, dass sich Infektionen vom Mundraum her in andere Körperregionen ausbreiten, Blutgefäße in Mitleidenschaft ziehen und zum teil schwere Krankheitsbilder hervorrufen können, so Dr. Jeggle.