Zahnersatz

Arten, Kosten, Vor- und Nachteile

Zahnersatz ist der Überbegriff für die verschiedenen Möglichkeiten, geschädigte oder fehlende Zähne zu ersetzen. Die zahnmedizinische Fachrichtung, die sich mit der Planung, Herstellung und dem Einsetzen von Zahnersatz beschäftigt, wird als Prothetik bezeichnet.

Wissenschaftlich fundiert
X
Alle Inhalte sind von ECDI Ärzten verfasst. Die Texte entsprechen den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien.

Während sich kleinere Zahnschäden noch mit einfachen Füllungen versorgen lassen, ist bei größeren Schädigungen eine Form des Zahnersatzes notwendig. Die Möglichkeiten, die die moderne Zahnmedizin bietet, sind sehr vielfältig, und für ein bestimmtes Problem stehen gleich mehrere Therapien zur Verfügung, was die Wahl nach dem geeigneten Zahnersatz oft nicht leichtmacht.

Welcher ist der richtige Zahnersatz?

Welche Zahnersatzform – ob festsitzend oder herausnehmbar – die bessere Lösung darstellt, lässt sich pauschal nicht beantworten, da jede prothetische Lösung ihre Vor- und Nachteile hat und vom jeweiligen Patientenfall abhängig ist. Zahnimplantate gelten zwar generell als überlegene Zahnersatzform, aber sie müssen nicht immer die optimale Lösung für die individuelle Situation des Patienten darstellen.

Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass bei kleinen Lücken mit stabilen Nachbarzähnen sowohl ein Implantat als auch eine feste Brücke nahezu immer eine Lösung darstellen. Bei größeren Lücken von z.B. vier oder fünf aufeinanderfolgenden Zähnen kann keine Brücke mehr eingesetzt werden, da eine zu hohe Belastung auf die tragenden Pfeilerzähne wirken würde. Hier wäre ein herausnehmbarer oder implantatgetragener Zahnersatz in Erwägung zu ziehen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen kurz die wichtigsten Formen des Zahnersatzes sowie deren Vor- und Nachteile vor.

Welche Arten von Zahnersatz gibt es?

Bei der Frage nach der Art des Zahnersatzes lässt sich zuerst eine grobe Unterscheidung in festsitzenden, herausnehmbaren und kombinierten Zahnersatz treffen. Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zu den verbreitetsten Arten des Zahnersatzes zusammengestellt.

Festsitzender Zahnersatz

Wie sein Name schon verrät, ist festsitzender Zahnersatz – nachdem er einmal eingesetzt wurde – fest im Mund verankert und nicht mehr eigenhändig zu entfernen. Dazu zählen z.B. Kronen, Brücken und Implantate.
Der festsitzende Zahnersatz wird häufig bevorzugt, da er aufgrund seiner hohen Stabilität und seines Tragekomforts den natürlichen Zähnen am ähnlichsten ist.

Wer sich mit festsitzendem Zahnersatz versorgen lässt, kann mit einer Haltbarkeit von fünf bis fünfzehn Jahren rechnen. Zahnimplantate – die im Kieferknochen verankert werden und dort wie künstliche Zahnwurzeln verbleiben – bilden hier die Ausnahme, sie können im besten Fall ein Leben lang halten. Auch deshalb haben sie sich als komfortable Lösung etabliert und sind immer öfter der Zahnersatz der Wahl.

Arten von festsitzendem Zahnersatz: Brücken

Um mit einer Brücke einen verlorengegangenen Zahn und damit sowohl Kaufähigkeit, Sprache als auch Ästhetik wiederherzustellen, werden die benachbarten Zähne als eine Art Anker eingesetzt, denn an ihnen wird die Brücke befestigt.

Der Vorteil von Brücken ist, dass sie vom Patienten als natürlich wahrgenommen werden und nicht als störender Fremdkörper, wie es beispielsweise bei der Totalprothese der Fall ist. Ein Nachteil der meisten Brücken ist, dass die Nachbarzähne zum Ausüben ihrer Ankerfunktion beschliffen werden müssen und somit wertvolle Zahnsubstanz unwiederbringlich verlorengeht.

Zahnbrücke Vollkeramik

Vorteile von Zahnbrücken

  • fest im Gebiss sitzend
  • minimale Behandlung notwendig
  • geringer Aufwand im Vergleich zum Implantat
  • fester Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen
  • funktionell und ästhetisch

Nachteile von Zahnbrücken

  • Beschleifen der gesunden Nachbarzähne nötig/ Risiko des Absterbens
  • Überlastung der tragenden Nachbarzähne möglich (bis hin zu Zahnverlust)
  • Karies kann sich an den überkronten Nachbarzähnen entwickeln
  • Knochenabbau im ersetzten Bereich möglich
  • kann nicht erweitert werden

Was kostet eine Zahnbrücke?

konfektionierte Keramikkrone 1.950,00 – 2.400,00 €*
Hochgold (je nach aktuellem Goldpreis) 2.300,00 – 2.750,00 €*
Zirkon / individuelle Keramikverblendung 2.650,00 – 2.950,00 €*

Brückenversorgung beim zahnlosen Kiefer:

Brückenversorgung auf 8 Implantatpfeilern 14.000,00 – 16.500,00 €*

* je nach Implantatsystem

Für eine Brücke fallen die Kosten ganz unterschiedlich aus, was vor allem daran liegt, dass sehr viele verschiedene Materialien für diese Art der Versorgung zur Verfügung stehen – von Stahl über Vollkeramik bis zu individuellen Leistungen.

Jedoch werden Brücken von der Krankenkasse in jedem Fall bezuschusst, sofern vor der Behandlung der entsprechende Heil- und Kostenplan genehmigt wurde, den Ihr Zahnarzt ausstellt.

Lediglich vollverblendete Brücken und Vollkeramikbrücken sind eine reine Privatleistung, da diese Zahnbrücke-Arten ein hohes Maß an Laborarbeit erfordern und weil sie sich an der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ 2012) bemisst.

Arten von festsitzendem Zahnersatz: Teleskopbrücken

Wenn im Kiefer keine ausreichende Stabilität mehr gewährleistet ist, um eine Brücke zu halten, bietet sich eine Teleskopbrücke an. Die Voraussetzung ist, dass noch mindestens fünf natürliche Zähne im Kiefer vorhanden sind, selbst wenn diese in keinem optimalen Zustand sind. Auch wenn die Backenzähne fehlen und keine Möglichkeit für die Befestigung an Pfeilerzähnen vorhanden ist, kann die Teleskopbrücke das Mittel der Wahl sein.

Die Teleskopbrücke weist eine sehr viel höhere Flexibilität als eine klassische, feste Brücke auf: auch weil weitere verlorengegangene Zähne unproblematisch in die Teleskopprothese eingearbeitet werden können.

Teleskopbrücke

Arten von festsitzendem Zahnersatz: Zahnkronen

Um einen Zahn zu erhalten, der infolge von zum Beispiel Karies oder einer Verletzung so stark beschädigt worden ist, dass eine Füllung oder ein Inlay nicht mehr genügt, lässt sich die natürliche Zahnkrone mit einer künstlichen effektiv nachahmen.

Eine Krone ist also eine Art langfristige, künstliche Kappe auf dem geschädigten Zahn. Sie reiht sich ästhetisch optimal in die Erscheinung des Gebisses ein und schützt den Zahn vor weiterer Zerstörung.

Für die Versorgung mit einer Krone stehen ganz unterschiedliche Arten zur Verfügung. Allgemein wird unterschieden in Vollkeramikkronen ohne Metallkern, Metallkeramikkronen und Vollguss-Zahnkronen aus Gold sowie aus anderen Metall-Legierungen. Einige dieser Zahnkronen-Arten werden nur noch selten verwendet, weil sie von außen sichtbar sind, wie zum Beispiel die Vollguss-Zahnkrone, die einen hohen Goldanteil besitzt.

Gängig sind hingegen Kronen mit einer Verblendung aus Kunststoff oder aus Keramik. Diese Kronen-Arten sind ästhetisch anspruchsvoller und fallen im Gebiss kaum auf.

Was kostet eine Zahnkrone?

konfektionierte Keramikkrone 750,00 – 950,00 €
Hochgold (je nach aktuellem Goldpreis)
900,00 – 1.250,00 €
Einzelkrone (Zirkon / individuelle Keramikverblendung)
1.200,00 – 1.350,00 €

Wenn eine Zahnkrone lediglich teilweise verblendet wird – damit sie von außen nicht sichtbar ist –, kann die Versorgung relativ günstig bleiben. Dagegen lassen sich auch vollverblendete Zahnkronen herstellen. Diese Art der Krone entspricht dem häufigsten Patientenwunsch, fordert aber auch mehr Aufwand für die labortechnische Anfertigung und verursacht demzufolge auch höhere Kosten.

Gänzlich unverblendete und damit von außen sichtbare Kronen werden von den Krankenkassen hingegen als Regelversorgung eingestuft. Wer sich als gesetzlich Versicherter eine vollverblendete oder eine Zahnkrone aus Vollkeramik wünscht, muss den größten Teil der Kosten selbst tragen. Die exakten Kosten richten sich jedoch auch hier nach dem verwendeten Material und dem Honorar des Zahnarztes.

Arten von festsitzendem Zahnersatz: Zahnimplantate

Implantate sind die wohl sicherste und dauerhafteste Art der Versorgung mit Zahnersatz. Sie garantieren eine Funktion wie natürliche Zähne, sind pflegeleicht, sorgen für einen festen Biss und sind von außen nicht als Zahnersatz zu erkennen.

Seit Beginn der Implantologie gibt es jedoch mehr als 200 unterschiedliche Arten von Zahnimplantaten: Sie unterscheiden sich in der Form, der Beschaffenheit und der Art der Verankerung im Kiefer. Viele unkonventionelle Typen werden heute nicht mehr eingesetzt; gängig sind in der modernen Implantologie vor allem schraubenförmige Implantate, die schonend im Kieferknochen verankert werden.

Man unterscheidet inzwischen in Standardimplantate, die aus Titan oder Keramik bestehen, in Miniimplantate mit geringerem Durchmesser sowie in eher lange Zygoma-Implantate, die in den Wangenknochen eingebracht werden. Zudem wird unterschieden, ob das Implantat einteilig ist oder aus zwei Teilen besteht, wobei letztere Variante eine größere Verbreitung aufweist.

Zahnimplantat mit Suprakonstruktion

Was kosten Zahnimplantate?

Zahnimplantate bieten dauerhaften Zahnersatz mit höchstem Komfort – das macht sie auch zu einer mitunter kostspieligen Art der Versorgung. So unterschiedlich die Ausgangssituation vor einer implantologischen Behandlung jedoch ist, so variabel sind auch die entstehenden Kosten. Dazu kommt der eigentliche Behandlungsaufwand, der umso höher und damit kostenintensiver sein kann, wenn etwa ein chirurgischer Bindegewebs- und Knochenaufbau in mehreren Stufen notwendig ist, bevor die Basis für die Zahnimplantate gegeben ist.

Herausnehmbarer Zahnersatz

Zahnlücken beeinträchtigen die gesunde Funktion des Gebisses zum Teil erheblich – Zahnersatz wie beispielsweise Zahnprothesen sind darum nicht nur ästhetisch angeraten, wenn viele Zähne fehlen, sondern auch medizinisch notwendig, wenn Fehlbelastungen des Kiefers vermieden und die gesunde Kaufunktion wiederhergestellt werden soll.

Herausnehmbarer Zahnersatz lässt sich im Gegensatz zu festsitzendem Zahnersatz selbstständig einsetzen und herausnehmen, was vor allem zur Reinigung eine komfortable Lösung ist. Zu herausnehmbarem Zahnersatz gehören etwa Totalprothesen (Vollprothesen) sowie Teilprothesen.

Arten von herausnehmbarem Zahnersatz: Vollprothese

Vollprothesen, auch Totalprothesen genannt, sind der Zahnersatz für einen gänzlich zahnlosen Ober- oder Unterkiefer. Umgangssprachlich nennt man die Vollprothese auch schlicht »Gebiss«.

Eine Vollprothese macht möglich, dass trotz Zahnlosigkeit bald wieder reguläres Kauen und Sprechen gegeben ist, zudem sorgt sie für ein ästhetisches Erscheinungsbild. Damit leistet sie einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Lebensqualität.

Vollprothesen gewinnen ihren Halt durch passgenaues Anliegen am Kiefer. Durch einen leichten Speichelfilm, der sich natürlicherweise zwischen Prothese und Mundschleimhaut bildet, wird sie fest an letztere gepresst und hält daher in der Regel zuverlässig. Zum Reinigen kann die Prothese leicht herausgenommen werden.

Zahnlosigkeit

Was kostet eine Vollprothese?

Vollprothesen stellen eine relativ kostengünstige Lösung für Zahnersatz dar – vor allem im Gegensatz zu dauerhaftem, festen Zahnersatz wie Zahnimplantaten.

Die funktionalen Eigenschaften einer Vollprothese können sich jedoch individuell unterscheiden, deshalb gestalten sich auch die Kosten für diesen Zahnersatz ganz unterschiedlich. So können statt der herkömmlichen Kunststoffzähne auch solche aus Keramik angefertigt werden; und auch die Vollprothese für den Unterkiefer unterscheidet sich in puncto Kosten im Vergleich zu jener für den Oberkiefer.

Ein Zuschuss von der Krankenkasse ist gesetzlich Versicherten jedoch garantiert, sofern der vom Zahnarzt ausgestellte Heil- und Kostenplan vor der Behandlung genehmigt wurde.

Arten von herausnehmbarem Zahnersatz: Teilprothese / Klammerprothese

Wenn das Gebiss noch natürliche Zähne aufweist, darin jedoch eine oder mehrere Zahnlücken geschlossen werden müssen, bietet sich eine Teilprothese an. Während eine Vollprothese einen gänzlich zahnlosen Kiefer versorgt, ist die Teilprothese ihrem Namen zufolge also für den Ersatz eines Teils der natürlichen Zähne verantwortlich.

Teilprothesen können an den noch verbliebenen natürlichen Zähnen befestigt werden. Nicht selten wird dies mit von Klammern bewerkstelligt. Für die Versorgung mit einer solchen Klammerprothese müssen die gesunden Haltezähne nicht beschliffen werden, was diese Art des Zahnersatzes vergleichsweise schonend macht.

Klammerprothese

Vorteile von Klammerprothesen

  • unkompliziert in der Herstellung
  • überschaubare Kosten
  • minimales Verfahren notwendig
  • im Bedarfsfall erweiterbar

Nachteile von Klammerprothesen

  • relativ aufwendig im Alltag
  • eingeschränkte Lautbildung
  • niedrigere Kaufähigkeit als mit natürlichen Zähnen
  • relativ schwacher Prothesenhalt (vor allem bei Unterkiefer-Vollprothesen)
  • Optik (z.B. sichtbare Klammern)
  • Möglichhe Schädigung der tragenden Pfeilerzähne (Überlastung, Abrieb)
  • Möglichkeit des Kieferknochen-Abbaus (vor allem bei Wackeln)

Was kostet eine Teilprothese?

gaumenfreie Teleskopbrücke (Doppelkronen Galvano) auf acht Implantaten 11.000,00 – 13.500,00 €*
Teleskopprothese / Deckprothese (Doppelkronen Galvano) auf sechs Implantaten 9.800,00 – 13.000,00 €*
Deckprothese plus konfektionierte Vebindungselemente (Kugelkopfanker, Locator) auf vier Implantaten 6.500,00 – 9.000,00 €*

* je nach Implantatsystem

Die Kosten für eine Teilprothese unterscheiden sich abhängig von der Art, dem Material und den individuellen Zusatzleistungen: Ein Festzuschuss der Krankenkassen ist jedoch in jedem Fall gegeben, sofern der Heil- und Kostenplan vor der Versorgung von der Kasse genehmigt wurde.

Kombinierter Zahnersatz

Neben festsitzendem und herausnehmbaren Zahnersatz gibt es den sogenannten kombinierten Zahnersatz, der aus einem fest verankerten und einem herausnehmbaren Element besteht. Das Prinzip beruht darauf, dass ein Teil des Zahnersatzes fest im Gebiss verankert ist, der andere jedoch selbstständig entfernbar bleibt, was vor allem zur Reinigung nötig ist.

Seinen festen Halt gewinnt der kombinierte Zahnersatz, weil die gesunden umliegenden Zähne überkront werden. Auf die Krone können Verbindungselemente gesetzt werden, die anschließend jedoch flexibel bleiben und zum Reinigen herausgenommen werden können. Verschiedene Verbindungselemente wie Geschiebe, Riegel oder auch Druckknopfanker stehen hierbei zur Wahl, die sich je nach individueller Situation für die Versorgung mit Zahnersatz anbieten.

Nicht zuletzt kombinierte Zahnersatz-Lösungen wie die Teleskopprothese, die besonders großen Komfort und hohe Stabilität bietet, erfreuen sich in den vergangenen Jahren immer größerer Beliebtheit.

Arten von kombiniertem Zahnersatz: Teleskopprothese

Wenn noch natürliche Zähne im Gebiss verblieben sind, kann mithilfe einer Teleskopprothese eine oder mehrere Zahnlücken geschlossen werden. Sollten im Laufe der Zeit mehr Zähne verloren gehen, kann eine Teleskopprothese zudem problemlos erweitert werden.

Die Teleskopprothese wird unter den kombinierten Zahnersatz subsumiert, denn sie besteht aus einem dauerhaft im Gebiss verankerten einem herausnehmbaren Element. Beide Elemente werden im Fall der Teleskopprothese über sogenannte Teleskopkronen miteinander verbunden. Dass Innenteleskop, genannt auch Primärkrone, wird dabei fest verankert, während das Außenteleskop (die Sekundärkrone) in die Prothese gesetzt wird. Durch das harmonische Ineinandergleiten von Innen- und Außenkrone erhält diese Art des Zahnersatzes ihren zuverlässigen Halt.

Teleskopprothese

Vorteile von Teleskopprothesen

  • bei Bedarf erweiterbar
  • relativ leicht zu pflegen
  • relativ ausgeglichene Pfeilerbelastung (bei entsprechend ausreichender Anzahl)
  • hohe Haltbarkeit
  • kombinierbar mit Zahnimplantaten

Nachteile von Klammerprothesen

  • gesunde Zahnsubstanz muss von Nachbarzähnen abgetragen werden
  • Pfeilerzähne können überlastet werden (Risiko: frühzeitiger Zahnverlust)
  • Karies kann sich am Kronenrand der Nachbarzähne entwickeln
  • ästhetisch anspruchsvoll (Doppelkronen in der Regel größer als natürliche Zähne, Übergang zum Zahnfleisch sichtbar)
  • relativ hohe Kosten (Festzuschuss durch gesetzliche Krankenkassen meist gering)

Was kostet eine Teleskopprothese?

Teleskopprothesen sind leicht in der Handhabung, erleichtern das Sprechen und Essen erheblich, sind gut zu reinigen und werden deshalb auch häufig eingesetzt. Allerdings sind sie auch keine ganz kostengünstige Variante der Zahnersatz-Versorgung. Krankenkassen bezuschussen Teleskopprothesen oft nur geringfügig, weshalb speziell gesetzlich Versicherte mit relativ hohen Kosten kalkulieren müssen, die aber je nach Befund, Anzahl der Teleskopkronen, Zahnarzthonorar und Laborkosten erheblich variieren können.

Arten von kombiniertem Zahnersatz: Geschiebeprothese

Neben dem Riegel und Druckknöpfen stellt das Geschiebe ein mögliches Verbindungselement für kombinierten Zahnersatz dar. Um den festen Halt der jeweiligen Prothese zu garantieren, müssen die benachbarten, gesunden Zähne im ersten Schritt beschliffen und dann mit einer Zahnkrone versehen werden. Das gilt auch für die sogenannte Geschiebeprothese.

Das Geschiebe besteht dabei aus zwei Teilen: aus einer sogenannten Matrize, welche an der Zahnkrone fixiert wird, und einer Patrize, die in die Zahnprothese passgenau eingefügt wird. Durch Haftreibung erhält diese Art des Zahnersatzes ihren zuverlässig sicheren Halt.

Geschiebeprothese

Vorteile von Geschiebeprothesen

  • ästhetische Zahnersatz-Lösung
  • kann sicher verankert werden

Nachteile von Geschiebeprothesen

  • Abtragen gesunder Zahnsubstanz nötig (Risiko des Absterbens)
  • relativ schwere Pflegbarkeit bei miteinander verbundenen Kronen (anfällig für Karies)
  • Pfeilerzähne können überlastet werden (frühzeitiger Zahnverlust)
  • Knochenabbau im Zahnersatz-Bereich möglich
  • kann nicht erweitert werden
  • helativ hohe Kosten (meist geringer Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen)

Was kostet eine Geschiebeprothese?

Weil diese Art der Prothesen-Versorgung in der Herstellung aufwendig ist, ist auch der zu entrichtende Eigenanteil an den Kosten hoch. Geschiebeprothesen sind keine Kassenleistung, jedoch bezuschussen die Krankenkassen sie mit einem eher geringen Betrag, der zur Abdeckung der Regelversorgung dient.

Arten von kombiniertem Zahnersatz: Stegprothese

Diese moderne Art der Versorgung mit einer Prothese erlangt ihren stabilen Sitz durch Zahnimplantate, die durch einen Metallsteg miteinander verbunden werden. Dadurch entsteht eine feste Einheit, auf welcher der herausnehmbare Zahnersatz Halt findet.

Mit einer Stegprothese können komplett zahnlose Ober- oder Unterkiefer zuverlässig versorgt werden. Der herausnehmbare Steg kann regelmäßig leicht gereinigt werden, während die Zahnimplantate möglichst ein Leben lang im Kiefer verbleiben und dort die Funktion künstlicher Zahnwurzeln einnehmen.

Stegprothese

Was kostet eine Stegprothese?

Stegprothesen sind eine zuverlässige, moderne und aufwendige Art der Zahnersatz-Versorgung und verursachen deshalb vergleichsweise recht hohe Kosten, die jedoch vom individuellen Befund sowie von der Anzahl der notwendigen Implantate abhängt.

Die Implantation selbst wird dabei von den Krankenkassen nicht übernommen. Von der Kasse ist grundsätzlich nur ein Zuschuss an der prothetischen Versorgung zu erwarten, welcher der Abdeckung der Regelversorgung gleichgesetzt ist.

Welche Zahnersatz-Materialien werden verwendet?

Neben der Wahl der Zahnersatz-Art stellt sich die Frage nach dem dafür verwendeten Material: Hier besteht die Wahl zwischen unterschiedlichen Metallen, Kunststoffen und Keramiken, die jeweils Vor- und Nachteile aufweisen.

Die Wahl fällt häufig auf eine keramische Lösung, da sie besonders im Hinblick auf die Ästhetik den natürlichen Zähnen sehr ähnlich ist.

Es lassen sich drei Gruppen von Zahnersatz-Materialien unterscheiden:

  • Metalle (vor allem Titan) für Zahnimplantate sowie Goldlegierungen für Vollgusskronen
  • Hochleistungskeramik (Zirkonoxid) für künstliche Zahnkronen
  • Kunststoff (für Prothesen und künstliche Zahnkronen)

Oftmals wird für die Herstellung von Zahnersatz eine Kombination mehrerer Materialien verwendet. Verblendkronen etwa bestehen aus einem Metallkörper, verblendet mit einer Keramikschicht, die farblich nicht von den natürlichen Zähnen zu unterscheiden ist. Dadurch kann sich die künstliche Zahnkrone auch optisch perfekt in die Zahnreihe einfügen.

Teilprothesen hingegen bestehen aus einer Gaumenplatte aus Kunststoff sowie aus metallenen Befestigungsklammern und künstlichen Zahnkronen, die aus Keramik oder Kunststoff gefertigt werden.

Zahnimplantate setzen sich aus einem Implantatkörper aus Titan sowie einer Keramikkrone zusammen. Darüber hinaus gibt es jedoch auch Implantate aus Vollkeramik.

Vorteile von Zahnersatz

Wenn fehlende Zähne das äußerliche Erscheinungsbild verändern und z.B. beim Lachen sichtbar werden, führt das beim Patienten nicht selten zu Verunsicherung über das Äußere. Die Folgen können bis zu Depression und Isolation reichen. Doch das ist nur eine Seite: Gravierender sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die fehlende Zähne auslösen können. Sie reichen von Sprachstörungen über Probleme beim Kauen bis zu weitreichenden Erkrankungen des Gebisses und Mundraums.

Besteht eine Lücke über einen längeren Zeitraum hinweg, können sich zudem benachbarte und gegenüberliegende Zähne in Richtung der Lücke bewegen, da ihnen die Gegenbelastung des ehemaligen Zahnes fehlt. Dadurch kann es zu einer veränderten Bisslage und als Folge zu einer übermäßigen Abnutzung der Zähne sowie Problemen im Kiefergelenk kommen.

Das Fazit lautet daher, dass jeder fehlende Zahn dringend ersetzt werden sollte. Glücklicherweise hält die moderne Zahnmedizin eine lange Reihe von bewährten Methoden bereit, die Sie schon bald wieder befreit und entspannt lächeln, essen und sprechen lassen.

Risiken von Zahnersatz

Die Möglichkeiten, eine Zahnlücke mit zeitgemäßem medizinischem Zahnersatz zu schließen, sind sehr unterschiedlich, und so unterscheiden sich auch die Risiken.

Risiko von Zahnersatz: Substanzverlust gesunder Zähne

Beispielsweise müssen etwa für die Versorgung mit einer Brücke zwei gesunde, die Lücke umschließende Zähne vom Zahnarzt beschliffen werden, damit sie als stabile Brückenpfeiler dienen können. Die gesunde Zahnsubstanz wird also vorsätzlich beschädigt, damit die Brücke Halt findet.

Künftig steigt für die beschliffenen Zähne die Wahrscheinlichkeit einer Kariesinfektion, weil sie nicht länger von hartem Zahnschmelz umgeben sind – stattdessen liegt das ungleich weichere Zahnbein offen. Desweiteren birgt eine Brücke stets das Risiko des Kieferknochenabbaus, denn der Knochen wird nicht mehr wie früher durch eine Zahnwurzel stimuliert und somit nicht natürlich gesund erhalten.

Eine mit weit weniger Risiken verbundene Variante des Zahnersatzes sind Implantate: Sie fungieren als eine Art künstlicher Zahnwurzel, die in den Kiefer eingebracht wird und dort mit dem Knochen verwächst. Der Knochen bleibt dabei vital, und auch Knochenschwund ist keine Gefahr bei diesem Eingriff. So sicher die Methode der Zahnimplantate ist, so kostenintensiv ist sie jedoch auch.

Risiko von Zahnersatz: Materialien

Ein Risiko, das mit Zahnersatz in Verbindung steht, ist der sogenannte Zahntourismus: Denn speziell osteuropäische Länder werben mit oftmals attraktiven Angeboten um Patienten aus dem Ausland. Hier ist jedoch sogfältige Überprüfung gefragt, vor allem, was die verwendeten Materialien angeht. Nicht alle Zahnärzte europaweit verwenden nämlich Materialien, die den strengen Vorgaben des Medizinproduktegesetzes gerecht werden. Dieses Risiko besteht bei in Deutschland niedergelassenen Zahnärzten nicht.

Neben der Problematik nicht zugelassener Materialien können auch die Garantieleistungen und etwaige Korrekturen ein Risiko darstellen: Hier summieren sich neben den Behandlungskosten auch schnell die Reisekosten, wenn aufgrund von Beschwerden oder Beanstandungen immer wieder „nachbearbeitet“ werden muss.

Zahnersatz-Versorgung: Muss ich Schmerzen befürchten?

Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten der Versorgung mit Zahnersatz: einige, die sich schneller umsetzen lassen und andere, die aufwendigere zahnärztliche Leistungen erfordern. Abgesehen vom hohen zeitlichen Aufwand müssen Sie während jeglichem für Ihre Versorgung notwendigen Eingriff jedoch keine Schmerzen befürchten.

Die moderne Zahnmedizin und Anästhesie sind schonend, sicher und so konzipiert, dass für Sie die Behandlung schmerzfrei verläuft. Sorgen Sie sich dennoch um etwaige Schmerzen, ist es in vielen Fällen möglich, eine Behandlung (zum Beispiel das Einsetzen von Implantaten) in Vollnarkose durchführen zu lassen.
Sollten Sie unter starker Zahnarztangst leiden, wenden Sie sich im Vorhinein vertrauensvoll an Ihren Zahnarzt: Zahnarztangst ist verbreitet, und Ihr Arzt ist darauf eingestellt, Sie individuell und rücksichtsvoll dazu zu beraten.

Schmerzen nach dem Einsetzen von Zahnersatz

Völlig normal sind leichte Schmerzen, wenn sie unmittelbar nach der Versorgung mit Zahnersatz einsetzen. Denn ob es sich um eine Brücke, eine Krone oder Zahnimplantate handelt: Es befindet sich nun ein „Fremdkörper“ in Ihrem Mund, an den Sie sich erst gewöhnen müssen. Zudem sind neu in den Kieferknochen eingebrachte Zahnimplantate per Definition frische Wunden, denen Ihr Körper sich erst einmal widmen muss. So wie jede andere Wunde auch, muss sie einheilen und verheilen.

Zahnersatz und Schmerzen: Nach der Implantation

Aus medizinischer Perspektive sind Schmerzen nach dem Einbringen von Zahnimplantaten also völlig normal. Ihr Zahnarzt gibt Ihnen für diesen Fall nach dem Eingriff ein Schmerzmittel mit nach Hause, sodass Sie gleich auf eventuelle Schmerzen reagieren können.

In den meisten Fällen verheilen frisch eingesetzte Implantate unkompliziert. Sollten Sie jedoch Schmerzen haben oder eine Schwellung bemerken, sorgt eine kühlende Kompresse meist für schnelle Linderung.

Zahnersatz und Schmerzen: Entzündungen am Implantat

Auch nach längerer Zeit können Implantate Schmerzen verursachen, obwohl sie anfangs problemlos verheilt sind. Der Grund ist in der Regel eine Entzündung in der Nähe des Implantats, eine sogenannte Periimplantitis. Diese wiederum wird meistens durch mangelhafte Mundhygiene begünstigt.

Für jeden Menschen, jedoch speziell für Träger von Zahnersatz, ist darum eine gründliche Hygiene-Routine wichtig, um Zahnfleisch- und andere Entzündungen zu verhindern, die nicht zuletzt durch bakterielle Beläge entstehen.

Werden Implantate nicht gut gepflegt, können sie sich mit der Zeit lockern und im ungünstigsten Fall sogar verlorengehen. Vergessen Sie darum nicht, Ihre Zähne morgens und abends gründlich zu putzen und Zahnseide zu verwenden, um Beläge zu beseitigen, bevor sie Entzündungen auslösen können.

Es empfiehlt sich darüber hinaus, ein bis zweimal im Jahr eine Professionelle Zahnreinigung einzuplanen, die Ihre Zähne und den gesamten Mundraum gründlich von schädlichen Einflüssen befreit.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Zuallererst sei gesagt, dass die Kosten für Zahnersatz mitunter sehr stark variieren können: Ihre Höhe hängt nicht nur von der Wahl der Versorgung, des Materials und dem damit verbundenen Laboraufwand ab, sondern auch vom Bundesland sowie dem Honorar des jeweiligen Zahnarztes.

Im Jahr 2005 wurden die sogenannten Festzuschüsse der gesetzlichen Krankenversicherungen geregelt, sodass Sie in jedem Fall mit einer Beteilgung an Ihren Kosten für Zahnersatz rechnen können. Die Höhe dieses Festzuschusses wird jedoch an einer einfachen Versorgung bemessen, sodass Patienten mitunter einen beachtlichen Betrag selbst übernehmen müssen. Insgesamt kann es sich daher erheblich auf die Kosten für Zahnersatz auswirken, als gesetzlich Versicherter eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen.

Neben äußeren Faktoren können auch gesundheitliche Faktoren die Kosten für Ihren Zahnersatz beeinflussen: So muss etwa vor Beginn der Versorgung mit Zahnimplantaten festgestellt werden, ob der Behandlungsaufwand womöglich erhöht ist, weil vor der Implantation ein chirurgischer Bindegewebs- und Knochenaufbau vorgenommen werden muss. In manchen Fällen ist es notwendig, diesen Schritt einzuplanen, weil die Implantate sonst keine sichere Basis im Kiefer hätten.

In den nächsten Abschnitten haben wir sämtliche Details für Sie zusammengestellt, die Sie rund um die durchschnittlichen Kosten für die Versorgung mit Zahnersatz, die Kostenübernahme der Krankenkasse sowie der privaten Zahnzusatzversicherung informieren.

Zahnersatz-Kosten: Überblick im Heil- und Kostenplan

Um Ihnen von Beginn an transparent darzulegen, mit welchen Kosten für Ihre Versorgung mit Zahnersatz Sie rechnen können, wird von Ihrem Zahnarzt ein sogenannter Heil- und Kostenplan erstellt. Auf diesem können Sie detailliert nachlesen, welche Aufwendungen für Ihre Brücke, Krone, Teleskopprothese oder Implantate veranschlagt sind. In der Regel können Sie als gesetzlich Versicherter mit einem von der Krankenkasse geregelten Festzuschuss rechnen, der meistens die Hälfte der Regelversorgung umfasst.

Die Differenz müssen Sie üblicherweise selbst tragen, es sei denn, die anfallenden Kosten werden als unzumutbare Belastung angesehen, sodass die Härtefallregelung greift. Daneben können auch andere, durch Sie beeinflussbare Faktoren dazu beitragen, den Festzuschuss zu erhöhen: Es empfiehlt sich beispielsweise unbedingt, das Bonusheft Ihrer Krankenkasse bei jeder Zahnarztkontrolle abstempeln zu lassen: So können Sie den gezahlten Festzuschuss um bis zu 30 Prozent erhöhen.

Durchschnittliche Kosten für Zahnersatz

Im Folgenden geben wir Ihnen eine Übersicht, die Ihnen einen Einblick verschafft, mit welchen ungefähren Kosten Sie für Ihre Versorgung mit beispielsweise einer Zahnbrücke, Zahnprothese, einem Zahnimplantat oder einer Teleskopprothese rechnen können.

Aufgelistet sind jeweils die vollständigen Kosten für die Versorgung mit herkömmlichem Zahnersatz. Die anteilige Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung ist hier nicht einbezogen.

Krone (je Zahn) 600 bis 1.300
Keramikkrone (je Zahn) 750 bis 950
Goldkrone (je Zahn) 900 bis 1.250
Brücke mit Keramik (dreigliedrig) 1.900 bis 1.500
Brücke mit Gold (dreigliedrig) 2.300 bis 2.700
Brücke mit Zirkon (dreigliedrig) 2.600 bis 3.000
Brücke auf 8 Implantaten 14.000 bis 17.000
Implantat (je Zahn) 1.800 bis 3.400
Knochenaufbau vor Implantat 1.300 bis 3.200
Prothese (aus Modellguss) 600 bis 900
Teleskopprothese 600 bis 700
einzelne Teleskopkrone 500 bis 850
Vollprothese (je Kiefer) 500 bis 850
Zahnbrücke 1.400 bis 2.100

Was zahlt die Krankenkasse?

Seit 2005 gilt das sogenannte Festzuschusssystem der gesetzlichen Krankenkassen für Zahnersatzleistungen, das die Höhe der Regelversorgung festlegt. An diesen Sätzen können Sie bereits im Vorhinein ablesen, mit welchem Zuschuss Sie in jedem Fall von Ihrer Kasse rechnen können, sofern der von Ihrem Zahnarzt ausgestellte Heil- und Kostenplan genehmigt wurde.

Zahnersatz: Regelversorgung durch die Krankenkasse

Das Festzuschussystem der Krankenkassen hat definiert, dass die Höhe der Kostenübernahme durch die Krankenkasse sich ausschließlich am Befund orientiert. Dieser Befund bezieht sich jeweils auf den allgemeinen Zustand des Gebisses, notiert wird er im Heil- und Kostenplan, den Ihr Zahnarzt anfertigt.

Für den individuellen Befund wird von der Kasse anschließend eine Regelversorgung beschlossen. Laut Gesetzestext (SGB V, §12, Abs. 1) muss diese Versorgung eine Behandlung umfassen, die »ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich« ist.

Der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkassen für Zahnersatz entspricht dabei der Hälfte der durchschnittlichen Kosten für die jeweilige Regelversorgung: Das heißt, Sie erhalten ungefähr 50 Prozent der Kosten in Höhe der empfohlenen Regelversorgung.

Zahnersatz: Andersartige und gleichartige Versorgung

Kein Patient muss die von der Kasse empfohlene Leistung auch tatsächlich wählen, jeder kann sich frei entscheiden. Wünscht er sich eine andere Versorgung, so stellt sich jedoch für die Krankenkasse die Frage, ob es sich dabei um eine gleichartige Art der Versorgung handelt – also die hochwertigere Variante der empfohlenen Versorgung –, oder ob eine andersartige Versorgung gewählt wird, also eine, die gänzlich von der Kassenempfehlung abweicht.

Was für Ihre Kalkulation im Fall einer andersartigen oder gleichartigen Versorgung wichtig ist: In jedem Fall gilt, dass die Krankenkasse nur die Hälfte der Zahnersatz-Kosten übernimmt, die für die Regelversorgung angefallen wären.

Die Kostenübernahme der Krankenkasse bei Zahnersatz in Form des Festzuschusses bietet Ihnen also die Option, die Art Ihres Zahnersatzes selbst zu wählen – der von der Kasse übernommene absolute Betrag ändert sich nicht.

Zahnersatz-Kosten: Was zahlt die Krankenkasse bei Zahnimplantaten?

Allgemein gilt, dass Implantate eine reine Privatleistung sind, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Dennoch erhalten Sie als Patient den Festzuschuss der Kasse für die empfohlene Regelversorgung.

Empfiehlt die Kasse beispielsweise die Versorgung mit einer Brücke, so bekommen Sie trotz der Wahl der Implantate auch nur den Festzuschuss für eine Brücke, da sie eine sogenannte andersartige Versorgung gewählt haben. Der Festzuschuss entspricht dabei der Hälfte der Kosten, die die Brückenversorgung verursacht hätte. Der Eigenanteil für Zahnimplantate kann noch immer auf ungefähr € 1.400 bis 2.500.- geschätzt werden.

Der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse kann sich, je nachdem, wie gründlich Sie Ihr Bonusheft gepflegt haben, allerdings noch bis zu 30 Prozent erhöhen.

Zahnersatz-Kosten: Was zahlt die Krankenkasse bei Zahnprothesen?

Ist eine Zahnlücke so groß, dass eine Brücke nicht mehr ausreichen würde, um sie zu schließen, oder wenn gar der gesamte Kiefer keine Zähne mehr aufweist, dann greift die Regelversorgung der Krankenkasse mit einer Zahnprothese. Das bedeutet, dass die Kasse 50 Prozent der Kosten für eine empfohlene Zahnprothese übernimmt.

Wenn alle Zähne eines Kiefers verlorengegangen sind, wird die Kasse als Regelversorgung eine Vollprothese ansetzen. Der Eigenanteil beläuft sich dann auf ca. € 400 bis 500.-, im Fall von einem zahnlosen Ober- und Unterkiefer verdoppelt sich die Summe entsprechend.

Zahnersatz-Kosten: Was zahlt die Krankenkasse bei Zahnkronen?

Wenn ein abgebrochener Zahn mit einer Krone versorgt werden muss, unterstützt die Krankenkasse dies mit dem Festzuschuss, der sich am im Heil- und Kostenplan vermerkten Befund orientiert. Die Regelversorgung für einen abgebrochenen Zahn ist übrigens ähnlich der Versorgung eines gänzlich verlorengegangenen Zahns.

Etwas anders verhält es sich, wenn der Zahn im gut sichtbaren Bereich abgebrochen ist, also etwa an den Schneidezähnen. Dann entspricht die Regelversorgung derjenigen für eine teilverblendete Krone. Sie bekommen folglich die Hälfte der Kosten für eine Krone erstattet und müssten in dem Fall mit einem Eigenanteil von ca. € 200 bis 300.- rechnen.

Zahnersatz-Kosten: Was wird im Härtefall übernommen?

Jeder gesetzlich Versicherte bekommt zur Finanzierung des Zahnersatzes einen geregelten Festzuschuss, der 50 Prozent der Regelversorgung entspricht. Wenn hingegen die Härtefallregelung greift, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse sogar Kosten, die dem doppelten Zuschuss zur Regelversorgung entsprechen.

Sollte dieser Betrag die Kosten für Ihren Zahnersatz nicht vollständig abdecken und Sie die Zahlung der Differenz nachweislich nicht bewerkstelligen können, müssen Sie nicht ohne Zahnersatz leben. In diesem Fall übernimmt die Krankenkasse auch die übrigen Kosten, sodass Sie für Ihren Zahnersatz keine Zahlung mehr leisten müssen.

Wann greift der Härtefall?

Im Härtefall tragen die gesetzlichen Krankenkassen also sämtliche medizinisch notwendigen Leistungen. Einzig die sogenannte unzumutbare Belastung der Kosten für den Zahnersatz muss der Kasse nachgewiesen werden, damit die Härtefallregelung angewendet wird.

Ein Härtefall ist erfüllt, wenn die monatlichen Bruttoeinkünfte, mit denen der Lebensunterhalt bestritten werden muss, eine gewisse Einkommensgrenze nicht überschreiten. Dazu zählen auch sämtliche im selben Haushalt lebenden Ehe- und Lebenspartner sowie Angehörige und familienversicherte Kinder (minderjährig oder volljährig).

Laut aktuellen Zahlen von 2018 liegt eine unzumutbare Belastung vor, wenn die monatlichen Bruttoeinnahmen die Grenze von € 1.218,00.- nicht überschreiten. Leben Sie gemeinsam mit einem Angehörigen, beläuft sich der Betrag auf € 1.674,75.-, leben im Haushalt außer Ihnen noch zwei Angehörige sind es € 1.979,25.- bei drei Angehörigen sind es € 2.283,75.-.

Sollten die Einnahmen die Kriterien für eine unzumutbare Belastung nicht erfüllen, zahlen die Kassen meist nur den gängigen Festzuschuss für Zahnersatz, der 50 Prozent der durchschnittlichen Kosten für die Regelversorgung umfasst.

Empfiehlt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Wenn Sie als gesetzlich Versicherter eine private Zahnzusatzversicherung abschließen, können Sie damit die von der gesetzlichen Kasse gezahlten Leistungen für Zahnersatz ergänzen lassen.

Weil die gesetzliche Krankenversicherung für Behandlungen beim Zahnarzt und damit auch für Zahnarzt lediglich die sogenannte Regelversorgung bezahlt, müssen Sie in vielen Fällen mit einer hohen Selbstbeteiligung für Zahnersatz rechnen. Allgemein gilt, dass die Kassen für die Basisversorgung aufkommen, was in der Regel einem eher simplen, nicht aufwendig herzustellenden Zahnersatz entspricht. Auch dafür wird von der Krankenkasse aber nur ein Teil übernommen, nämlich der sogenannte Festzuschuss, der meist der Hälfte der Kosten für die Regelversorgung entspricht.

Legen Sie im Fall einer notwendigen Versorgung mit Zahnersatz Wert auf Hochwertigkeit, steigt die Selbstbeteiligung umso rascher in die Höhe. Denn für Mehrkosten an hochwertigen Materialien beteiligt sie sich nicht, es bleibt beim Festzuschuss in Höhe von 50 Prozent der Regelversorgung. Wenn Sie sichergehen möchten, sich auch ohne hohe Zuzahlung einen hochwertigen Zahnersatz leisten zu können, kann eine private Zahnzusatzversicherung sich also für Sie lohnen.

Wenn diese Versicherung rechtzeitig vor der Behandlung abgeschlossen wurde und einen guten Leistungskatalog aufweist, erstattet eine Zahnzusatzversicherung je nach Anbieter und Tarif eine ganze Reihe von Behandlungen mit einem bestimmten Zuschuss. Dazu zählt Prophylaxe wie die professionelle Zahnreinigung, aber auch eine umfangreiche Behandlung für die Versorgung mit (auch höherwertigem) Zahnersatz.

Zahnersatz und Zahnzusatzversicherung

Insbesondere wenn es um Zahnersatz geht, mindert die Zahnzusatzversicherung, sofern der Tarif passend und gut ist, merklich Ihre Kosten. So erstattet sie auch dann einen erheblichen Teil der Kosten für Ihre neuen Zähne, wenn die gesetzliche Krankenkasse überhaupt keinen Zuschuss leistet oder lediglich die Regelversorgung bewilligt wird.

Die private Versicherung lohnt sich zum Beispiel auch, wenn Sie ein besseres Material für Ihren Zahnersatz wünschen, als es die gesetzliche Kasse bezuschusst: Ob es sich dabei um das Material für Kronen oder Inlays handelt (etwa Keramik) oder um einen komfortablen Zahnersatz wie eine Teleskopprothese statt einer optisch auffälligen Klammerprothese. Auch Implantate gehören mitunter zu den bezuschussten Leistungen von Zahnzusatzversicherungen für Zahnersatz.

Zahnersatz: Wann sollte ich eine Zahnzusatzversicherung abschließen?

Wenn Sie bereits ahnen, dass in absehbarer Zeit ein Zahnersatz fällig sein könnte, kann es sich finanziell spürbar lohnen, schon jetzt eine gute Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Denn – und dies ist ein wichtiger Faktor – Sie können die Versicherung nicht direkt nach Abschluss in Anspruch nehmen: Erst muss eine von der Zahnzusatzversicherung definierte Wartezeit ablaufen. Das heißt, Sie können erst nach einer gewissen Zeit – meistens handelt es sich um drei, sechs oder neun Monate oder sogar um ein ganzes Jahr – die Erstattung für Zahnersatz beanspruchen. Diese Wartezeit sollten Sie also von Vornherein mit einberechnen.

Zahnersatz: Für wen lohnt sich die Zahnzusatzversicherung?

Insbesondere ältere Patienten profitieren in der Regel sehr von einer Zahnzusatzversicherung für Zahnersatz, da sie statistisch betrachtet öfter darauf angewiesen sind, Zahnlücken schließen zu lassen. Ohne Versicherung können die Kosten für Zahnersatz, zumal für hochwertigen, rasch in die Höhe schießen.

Doch auch junge Patienten haben mitunter große Vorteile von einer Zahnzusatzversicherung. Denn sie erhalten oftmals weitaus günstigere Tarife von den Anbietern. Wenn diese beibehalten werden, können sie sich, selbst wenn die Zahnzusatzversicherung lange nicht benötigt wird, später doppelt und dreifach auszahlen. Und: Solange noch kein Zahnersatz nötig ist, kommt die Zahnzusatzversicherung ja bereits für notwendige Behandlungen wie Füllungen oder die Prophylaxe durch professionelle Zahnreinigung auf.

Zahnersatz: Welche Zahnzusatzversicherung hat den richtigen Tarif?

Wer eine Zahnzusatzversicherung abschließen möchte, findet sich unmittelbar im Tarife-Dschungel wieder: Je nach Versicherung gehen die Monatsbeiträge sehr weit auseinander.

So ist es möglich, eine Zahnzusatzversicherung schon ab ungefähr acht Euro im Monat abzuschließen, jedoch können auch 50 Euro und mehr fällig werden. Insgesamt vergrößert sich das zu erwartende Leistungsspektrum analog zur Höhe des Beitrags. Jedoch sollten Sie unbedingt innerhalb einer Preisklasse gründlich vergleichen, bevor Sie eine Zahnzusatzversicherung abschließen.

Es empfiehlt sich, im ersten Schritt auf die sogenannte Summenbegrenzung der Zahnzusatzversicherung zu achten, denn diese fällt sehr unterschiedlich hoch aus. Damit ist die Summe gemeint, die eine Zahnzusatzversicherung im Laufe eines Versicherungsjahres maximal übernimmt.

Desweiteren sollten Sie auf die Wartezeit schauen und sie Ihren Bedürfnissen gemäß wählen: Können Sie noch ein Jahr warten, bis Ihre Zahnzusatzversicherung für Zahnersatz in Kraft tritt? Dann können Sie womöglich Geld sparen. Wenn Sie in baldiger Zukunft Zahnersatz benötigen, bietet sich hingegen eher eine kürzere Wartezeit an.

Zahnersatz-Kosten: Wie Sie bares Geld sparen können

Wenn Sie Zahnarztleistungen in Anspruch nehmen möchten, welche die Regelversorgung Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übersteigen, werden diese Leistungen nach der Gebührenordnung der Zahnärzte (kurz: GOZ) abgerechnet. Sie können in diesem Fall nur mit einem Festzuschuss Ihrer Krankenkasse für Ihren Zahnersatz rechnen und tragen die Differenz der Kosten für Ihre Krone, Brücke oder Prothese selbst.

Jedoch können Sie gezielt dafür sorgen, dass der geregelte Festzuschuss der Kasse um bis zu 30 Prozent ansteigt: Wenn Sie nämlich die vorgeschriebenen regelmäßigen Kontrolltermine beim Zahnarzt gemacht haben und das auch in Ihrem Bonusheft vermerkt ist. Dieses Bonusheft, ein kleines gelbes Heft, das Sie von Ihrer Krankenkasse erhalten, können Sie bei Ihrem Zahnarzt bei der regelmäßigen Kontrolle abstempeln lassen. So kann Ihre Krankenkasse leicht nachvollziehbar Ihre regelmäßige Zahnvorsorge kontrollieren. Und das wird belohnt.

Bonusheft für Zahnersatz-Kosten: Sorgfalt wird belohnt

Wenn Sie Ihr Bonusheft etwa zehn Jahre lang sorgfältig geführt haben, kann Ihr Festzuschuss für Zahnersatz und andere Leistungen auf bis zu 80 Prozent ansteigen (im Gegensatz zu den gängigen 50 Prozent der Regelversorgung, mit welchen die Kassen Ihren Zahnersatz bezuschussen). Hingegen profitieren Sie bei einem fünf Jahre lang lückenlos geführten Bonusheft von einem Festzuschuss von 60 Prozent. Lückenlos muss das Heft allerdings auch sein: Wenn der Stempel für eine einzige zahnärztliche Kontrolle während des Zeitraums fehlt, so beläuft sich Ihr Zuschuss für den Zahnersatz auf die festgelegten 50 Prozent der Kosten für die Regelversorgung.

Zahnersatz-Kosten: äußere Faktoren

Die Kosten für eine Versorgung mit Zahnersatz sind insgesamt vielen Einflüssen unterworfen: Dazu zählt das Honorar des Zahnarztes, die gewählte Versorgung, der Standort der Praxis, und auch die Labor- und Materialkosten machen einen teils erheblichen Unterschied aus.

Zahnersatz-Kosten: Zahnarzthonorar, Bundesland und Materialien

Insgesamt sind die Dentallabore, sofern es um Regelleistungen geht, an das bundeseinheitliche Leistungsverzeichnis (BEL) gebunden. Wenn hingegen eine gleichartige (empfohlene Versorgung mit anderem Zahnersatz-Material) oder eine andersartige (von der empfohlenen Versorgung abweichende) Behandlung gewünscht wird, berechnen die Labore abweichende Preise. Das kann sich massiv auf den zu entrichtenden Eigenanteil auswirken.

Neben den Kosten für Labor und die zu verbrauchenden Materialien beeinflusst auch das jeweilige Zahnarzthonorar die Gesamtkosten für die neuen Zähne. Das Honorar für den Zahnarzt dagegen ist ebenfalls starken Unterschieden unterworfen, die vor allem mit der Lage der Praxis zu tun haben. Je zentraler die Praxis gelegen ist und je höher die Mietpreise sowie Honorare im jeweiligen Bundesland angesetzt sind, umso mehr kann auch das Honorar steigen.

Je nachdem, welche Zahnersatz-Therapie Sie sich wünschen, variieren also auch die Kosten dafür mitunter erheblich. So können zwischen dem Preis für eine Krone aus Metall und einem Zahnimplantat mehrere tausend Euro liegen. Dazu kommt, dass Kosten oftmals regional bereits sehr unterschiedlich angesetzt sind: Es kann sich also bei Wunsch nach niedrigeren Kosten für Zahnersatz lohnen, einmal den Vergleich zwischen einer Praxis in Sachsen und einer in Bayern zu ziehen – zwischen den beiden Bundesländern sind die Unterschiede nachweislich am größten.

Kostenloser ECDI-Ratgeber?

Laden Sie sich unseren kostenlosen PDF-Ratgeber zum Thema Zahnimplantate herunter und bleiben Sie auf dem neusten Stand der Wissenschaft. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse im Formular an, um den Ratgeber herunterzuladen:

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur über die Arztsuche möglich. Mehr Informationen finden Sie in unserem Haftungsausschluss für Gesundheitsthemen.

Das könnte Sie auch interessieren

Das sind wir
Über die ECDI

Die »European Centres for Dental Implantology« sind der Zusammenschluss der führenden Zahnimplantantologen Europas.

Dämtliche Kliniken der ECDI vereinen die geprüfte Qualität und das Expertenwissen der modernsten Zahnimplantologen in Deutschland und Europa. Den Kern unserer Arbeit bildet die auf aktuellste Technik gestützte Implantologie und die enge Zusammenarbeit mit Patienten und Partnern. Profunde, auf persönliche Bedürfnisse abgestimmte Beratung und erstklassiges Handwerk prägen unser Profil.

Derzeit werden 36 Kliniken aus Deutschland sowie ausgewählte Zentren aus Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Luxemburg, Dänemark, Litauen, Island, Ungarn, Kroatien und Griechenland den Kriterien für das Qualitätssiegel der ECDI gerecht.

Mehr über die ECDI erfahren
Go to Top